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Digitaler Produktpass als Teil der Sustainable Product Strategy der Europäischen Kommission
Mit dem SPI sollen vor allem die Wiederverwendung und das Recycling am Ende eines Produktlebenszyklus ermöglicht, beziehungsweise erleichtert werden.
Ausgestaltung des digitalen Produktpasses
Die Industrie unterstützt diese Zielsetzung aktiv und hat daher Vorschläge zur effektiven Ausgestaltung eines DPP in die politische Diskussion eingebracht. So müssen die Offenlegung und Weitergabe von Daten branchen- und produktspezifisch erfolgen und auf die Informationsbedürfnisse der Empfänger zugeschnitten sein. Die erhobenen Daten müssen einen tatsächlichen Nutzen erbringen, ihre Erhebung auf harmonisierten Regelungen innerhalb der Europäischen Union beruhen und bereits bestehende Informationsanforderungen berücksichtigen. Angemessene Folgenabschätzungen können diesen Auswahlprozess unterstützen.
Sensible und geschäftskritische Informationen müssen geschützt und die Datensicherheit gewährleistet sein. Für die Akzeptanz des DPP bei kleineren und mittleren Unternehmen ist dies ebenso entscheidend wie seine kostengünstige und bürokratisch schlanke Ausgestaltung.
Die Daten sollten entlang der Wertschöpfungskette dezentral erfasst und nach dem „Need to Know“-Prinzip nur entsprechend autorisierten Empfängern zugänglich sein. Dazu zählen auch autorisierte Stellen für die Marktüberwachung, die für die Einhaltung von gleichen Wettbewerbsbedingungen unerlässlich sind.
Last but not least sollte der Digitale Produktpass auch als Chance für die Entwicklung von digitalen Geschäftsmodellen, zum Beispiel im Sinne eines „Product as a service“ genutzt werden können.
Der BDI hat ein Positionspapier zum Digitalen Produktpass erarbeitet. Damit wird er sich in den weiteren politischen Prozess auch im Rahmen seines Brüsseler Dachverbands BusinessEurope aktiv einbringen.